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Ganzheitliche Green IT-Beratung und Schulungen

Das Energieeffizienz-Gesetz

Ab 1.1.2024 gilt in Deutschland für große Energieverbraucher und größere Rechenzentren das Energieeffizienzgesetz, genauer das „Gesetz zur Steigerung der Energieeffizienz in Deutschland“.
Das Gesetz wurde am 17.11.2023 rechtskräftig veröffentlicht und findet sich unter:
https://www.gesetze-im-internet.de/enefg/

Betroffen sind Rechenzentren ab 300 KW und IT-Betreiber (Colo-Mieter) ab 50 KW nicht-redundanter Anschlussleistung. Dabei wird im Gesetz auch zwischen Bestands-RZs und Neubauten unterschieden und es gelten für Neubauten jeweils strengere Vorgaben.

Die wesentlichen Anforderung für Bestands-Rechenzentren sind:

  • Pflicht zum Bezug von Strom aus erneuebaren Energien
    (ab 1.07.2024 mind. zu 50%, ab 1.07.2027 zu 100%, auch bei Neubauten)
  • Mindestanforderungen an die Energieffizienz
    (PUE <= 1,5 ab 1.07.2027 und PUE <= 1,3 ab 1.07.2030)
  • Pflicht zur Energierückgewinnung (ERF) (Vermeidung und/oder Verwendung von Abwärme, letzteres sofern möglich)
  • Energie- oder Umweltmanagementsystem + Informationspflicht ggü. Kunden und einem Effizienzregister des Bundes

Die wesentlichen Anforderung für IT-Betreiber (Bestand) sind:

  • Energie- oder Umweltmanagementsystem + Informationspflicht ggü. dem Effizienzregister des Bundes

Weiterführende Informationen hierzu unter www.bfee-online.de und www.rechenzentrum-register.de (Plattform an die Rechenzentren ihre Effizienzkennzahlen übermitteln müssen)

Ausgenommen sind nur Rechenzentren die vor dem 1.7.2027 außer Betriebe gehen oder sehr speziellen Aufgaben unterliegen, z.B. reine Netzknoten oder rein militärische Rechenzentren.

Das Gesetz ist eine nationale Umsetzung von EU-Richtlinie(n), somit also keine Erfindung der „Grünen“. Viele Punkte des Gesetzes machen auf jeden Fall Sinn, im Detail hat es aber diverse Schwächen, so blieben viele in der Praxis bestehende Spezialfälle unberücksichtigt und auch Schlupflöcher sind durchaus vorhanden und denbkbar. Ebenso sind die Bußgelder die bei Verstößen verhängt werden können, insbesondere für große Unternehmen, lächerlich gering und leider nicht umsatzabhängig. Problematisch auch, dass die Kosten für die korrekte Erfüllung des Gesetzes insbesondere für kleine IT-Betreiber unter Umständen hoch sein können. Mit Sicherheit wird es daher in den nächsten Jahren noch Änderungen oder Erweiterungen an dem Gesetz geben.

Es wird sehr spannend und interessant werden, in wie weit, das Gesetz wirklich zu Verbesserungen bei den Rechenzentren und IT-Betreibern führt bzw. wie sehr es ein Treiber für Green IT und eine nachhaltigere IT insgesamt sein wird.

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Green IT-Literatur 2023

Vor einigen Jahren hatte ich in diesem Blog schon einmal Green IT-Literatur vorgestellt.
Viele Leser fragen sich sicherlich, warum geschieht das nicht öfter? Der einfache Grund ist: es wird leider nicht viel publiziert zu dem Thema. Dennoch lohnt sich ein Update hierzu.

Ich kann Ihnen aktuell folgende Werke empfehlen:

Den absoluten Grundlagen-Klassiker Information Technology and Sustainability: Essays on the Relationship between Information Technology and Sustainable Development (ISBN: 978-3837019704) von Prof. Dr. Lorenz Hilty aus Zürich. Das Buch ist zwar schon 15 Jahre alt, aber aufgrund dessen, dass es relativ abstrakt geschrieben ist und damals seiner Zeit weit vorraus war, kann es auch heute und wahrscheinlich auch noch längere Zeit als ein Basis-Werk zum Thema Green IT angesehen werden.

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Das viele grundlegende Themen abdeckende Buch Green-IT, Virtualisierung und Thin Clients: Mit neuen IT-Technologien Energieeffizienz erreichen, die Umwelt schonen und Kosten sparen (ISBN: 978-3834806871) von Dr. Frank Lampe. Neben allgemeinen Green IT-Themen, handelt zwar zu etwa 50% vom Thema Thin Clients, hat aber trotz dessen, dass es auch fast 15 Jahre alt ist, in vielen Bereichen noch nicht an Aktualität eingebüßt. Einziges Manko: beschriebene IT-Hardware ist nicht mehr aktuell und die darin vorkommenden Best-Practices veralten langsam, können aber trotzdem immer noch inspirieren.

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Das Buch „IT-Räume und Rechenzentren planen und betreiben: Handbuch der Bautechnik und Technischen Gebäudeausrüstung“ von Bernd Dürr, welches 2018 in einer neuen Auflage erschien und als absolutes Grundlagen-Kompendium für Alle die Rechenzentren betreiben, planen und bauen angesehen werden kann. Darin werden sämtliche Best-Practices und State-of-the-Art-Technologien für Rechenzentren beschrieben, ebenso besteht ein großer Bezug zur RZ-Norm DIN EN 50600, die für moderne, nachhaltige Rechenzentren als wesentlich angesehen werden kann.

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Desweiteren ist das Sondermagazin iX Special 1/2022 „Green IT“ von Herbst 2022 aus dem Heise-Verlag, sehr zu empfehlen. Das Magazin ist gespickt mit vielen tiefgründigen Artikeln zu Thema, von allerlei hierin aktiven Personen aus dem DACH-Raum. Insbesondere zu den Themen Grüne Rechenzentren und Grünes Programmieren/Green Coding findet man darin sehr viele anrengende und innovative Beiträge aus denen sich großer Nutzen ziehen lässt. Eine Pflichtlektüre für Alle, die beim Thema Green IT auf der Höhe der Zeit sein wollen.

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Und brandneu, aufs Thema nachhaltiges, energieffizientes Programmieren eingehend, das Werk Chancen einer nachhaltigen IT: Wege zu einer ressourceneffizienten Softwareentwicklung von Daniel Sonnet, Gerhard Wanner, et al. (ISBN: 978-3658401931). Das Buch hält über weite Strecken erstmal den Status Quo im Bereich des sogenannten Green Coding fest, um dann auch einige konkretere, sehr fundierte Tipps zum nachhaltigen Programmieren zu machen. Dazu gehören z.B. Caching, effiziente Algorithmen oder auch, das Thema Effizienz der Programmiersprachen. Dabei ist es, meines Erachtens, trotz einiger inhaltlicher Schwächen, im Bereich des noch recht jungen Unterthemas von Green IT, „Green Coding“, eines der besseren und lesenswerten Bücher.

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Grüne&Sparsame Hardware fürs Büro

Sie wollen ihr Büro/ihre Büroumgebung optimieren oder neu ausstatten
und dabei auf möglichst sparsame und nachhaltige Geräte setzen?

Dann habe ich folgende, grundlegende Empfehlungen für Sie:

  • PC: schaffen Sie Mini-PCs an und dimensionieren Sie diese richtig, ein i5-Prozessor, 8 GB Ram und 256GB Festplattenspeicher reichen für die allermeisten Arbeitsplätze (Ausnahme hiervon sind insb. CAD-Rechner, Gaming-PCs und PCs zum Programmieren).
  • Steckerleiste: nutzen Sie schaltbare Steckerleisten mit USB-Anschluss, um zusätzliche USB-Netzteile zu vermeiden, dabei sollten die Steckerleisten um einen USB-Anschluss mit mind. 18 Watt Ladeleistung verfügen, um aktuelle Smartphones ausreichend schnell aufzuladen
  • Drucker: nutzen Sie nur Drucker mit Blauem Engel und Duplex-Einheit, sofern Sie öfter Scannen empfiehlt sich ein entsprechendes Mutlifunktionsgerät mit Scan-Einheit
  • Papier: nutzen Sie nur Recyclingpapiere, mein Lieblingspapier ist das Evolution White No4 von Steinbeis, welches sich nach Art und Qualität kaum von einem herkömmlichen Papier unterscheidet
  • Maus: nutzen Sie eine kabelgebundene Maus, diese sind wesentlich ressourcensparender als Funkmäuse, meine Lieblings-Maus ist die Fujitsu Eco M440
  • Monitor: achten Sie auf energieeffiziente Monitore, zeitgemäß im Büro ist derzeit ein Monitor mit 27-Zoll Größe
  • USB-Stick: als Empfehlung für einen USB-Stick kann ich Ihnen den Sandisk Ultra Eco empfehlen, der sehr schnell ist und zu 70% aus Recycling-Kunststoff besteht
  • lassen Sie unergonomische Gimmicks sein: USB-Sticks aus Holz oder Tastaturen aus Holz etc… sind meist nur Optik und nicht so umweltfreundlich wie gedacht. Achten Sie besser auf Recyclingmaterialien und Langlebigkeit.
  • schaffen Sie generell nur das an was Sie benötigen und achten Sie darauf, dass ihr Büro insgesamt soviel Hardware umfasst wie Sie benötigen, aber nicht überdimensioniert ist.
  • machen Sie eine sparsame Vorratshaltung an Ersatzteilen und Verbrauchsmaterialien, zumal Sie heute eine Maus, Kabel oder Tintenpatronen/Toner schnell auch beim Elektronikmarkt um die Ecke bekommen können.

Für eine umfassendere, individuellere Beratung zur Einrichtung ihres neuen Büros/für ihre neue Bürohardware, kontaktieren Sie mich gerne unter info@ecologee.de

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Spar-Maßnahmen fürs RZ

Sie haben grad von ihrem Dienstleister die Preiserhöhung für Strom bekommen und fragen sich was Sie in ihrem RZ/Colobereich tun können. Hier ein paar schnelle Tipps von mir:

  • hinterfragen Sie penibel, welche Maschinen sie generell noch brauchen bzw. was virtualisiert werden kann
  • hinterfragen Sie ob Hardware die in ihrem Einflussbereich liegt überdimensioniert ist
  • hinterfragen Sie ob wirklich alle Software die Sie auf den Servern am laufen haben benötigt wird oder ob es effizientere Alternativen gibt
  • ziehen Sie Investitionen vor
  • schicken Sie (außer für spezielle Anwendungszwecke, z.B. Archive) alle Magnetplatten in den Ruhestand
  • achten Sie auf effiziente Netzteile und dass diese mindestens dem 80 PLUS Silver-Standard entsprechen
  • machen Sie von Caching Gebrauch und versuchen Sie möglicht viele virtuelle Maschinen auf einen physischen Server zu bringen
  • dichten Sie Luftlecks an den Racks ab und falls Sie es noch nicht haben hausen Sie den Warmgang oder den Kaltgang ein
  • führen Sie mindestens quartärlich Turnusgänge durch um Defekte nicht zu spät zu erkennen
  • hinterfragen Sie ob Sie wirklich selbt ein RZ/RZ-Raum benötigen oder Outsourcing nicht auch möglich ist
  • trauen Sie sich die Klimatisierung mindestens 1 bis 2 Grad wärmer einzustellen

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10 % geht immer

Nach einem langen Dornröschenschlaf in dem wir uns zugebenermaßen ALLE kollektiv befunden haben ist es an der Zeit den Blog wieder zu beleben. Die Energiepreise gehen durch die Decke und Allerorten ist Aktivismus angesagt, soweit so gut, sofern dieser richtig und nachhaltig kanalisiert wird…

10 % Energie kann man immer sparen! Wirklich immer!
Denn, der technische Fortschritt ist immens. Wahrscheinlich kaum jemand von Ihnen schöpft alle Möglichkeiten beim Energiesparen wirklich aus.

Sei es dass Sie an der Beleuchtung noch etwas machen können (Stichwort LED), sei es dass Sie überflüssige IT-Technik irgendwo am Laufen habe, seien es physischen Server die auch in einer virtualisierten Variante genügen würden, seien es Uralt-Server im RZ die vor sich hin idlen… oder sei es ein alter Bürokühlschrank, der brummt und viel Eis im Kühlfach hat, von dem nur ein Bruchteil essbar ist…
Besten-/schlimmstenfalls alles zusammen.

Optimieren Sie dies und Sie werden sehen 10 % Einsparung kommen sehr schnell zusammen!
Bedenken Sie dabei auch, dass die Marktpreise für Energie mit Sicherheit in den nächsten Jahren weiter steigen.

Gerne dürfen Sie mir mitteilen, wenn Sie mit kleinen Maßnahmen in der Summe mehr einsparen konnten 😉

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Green-IT im Changemanagement

Change-Management oder auch Veränderungsmanagement ist das Steuern von tiefgreifender Transformation im Unternehmen auf Grund umweltbedingter Anpassungen. Das digitale Zeitalter, dynamische Märkten und eine sich immer schneller ändernde Umwelt bedeuten, dass es für Unternehmen oder sonstiger Institutionen besonders wichtig ist, sich Veränderungen schnellstmöglich anzupassen bzw. zu stellen. Veränderungen gab es logischerweise schon immer, aber deren Geschwindigkeit hat rasant zu genommen. Die Informationstechnologie ist hier ein Treiber geworden und zwingt Unternehmen sich immer schneller bzw. öfter an ihre Umwelt anzupassen.

Change-Management dient dazu Veränderungsprozesse, mit all seinen Bestandteilen, erfolgreich zu gestalten. Als Bestandteile sind hier zu nennen: Kommunikation, Unternehmenskultur, Managementsysteme, Strategie, Struktur und Führung eines Unternehmens. All diese Bestandteile werden von einer Veränderung beeinflusst, die einen mehr und die anderen weniger. Die Bestandteile zu erkennen und den Grad der Beeinflussung zu bestimmen, ist die Schwierigkeit des Change-Managements, zeigt aber auch das die Position des Change-Manager/in eine wichtige Rolle in einem Unternehmen einnimmt.

Ein Veränderungsprozess löst immer einen belastenden Vorgang aus, der häufig auf vielen Ebenen im Unternehmen auf Widerstand stößt. Im Change-Management geht es darum Widerstände nicht als Widerstände zu sehen, sondern diese in Chancen zu verwandeln. Da Veränderungen häufig Unsicherheit und Angst bewirken, muss man im Change-Management den Wandel oder die Veränderung richtig kommunizieren, begleiten, moderieren und letztendlich zum Ziel führen. Wichtig ist, die Veränderung zu erkennen und den Mut bzw. den Willen aufzubringen, auf diese Veränderung zu reagieren.

Genau hier wäre ein guter Ansatz „Green-IT“ im Unternehmen zur Sprache zu bringen, denn Ökologie und Umwelt haben nie einen höheren Stellenwert/ Akzeptanz besessen als heute. Mit einem Veränderungsprozess „Green-IT“ in ein Unternehmen zu bringen, es sei an der Stelle offen gelassen in welchem Umfang, ist nicht nur aus unternehmensökologischem Ansatz interessant, sondern auch aus unternehmenskulturellen Aspekten. Mitarbeiter/innen identifizieren sich in einer Unternehmenskultur häufig über bestimmte Aspekte der Unternehmensphilosophie, die gelehrt und gelebt wird. Warum nicht den grünen Ansatz als Teil der Philosophie einführen und gutes Tun?

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Buchvorstellung „Die digitale Falle“

Zwischenablage01

Vor einigen Monaten habe ich mir ein Buch gekauft, welches sehr schön psychosoziale Störungen im Zusammenhang mit IT beleuchtet: „Die digitale Falle“
Die Psyche und das Sozialleben von IT-Nutzern spielt im Rahmen ganzheitlicher IT eine große Rolle. IT und die digitale Welt verändert uns als Menschen und Gesellschaft immer mehr, daher möchte ich dieses Buch heute kurz vorstellen.

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Ressourcenbewußte Nutzung von Email

Email, kennt jeder, nutzt jeder, ein Kernfeature des Internets. Das Internet ohne Email ist faktisch undenkbar. Aber welche Emails brauchen wir wirklich? Ein paar Gedanken und Tipps sowohl für Email-Empfänger als auch für Versender großer Mengen von Emails:

Natürlich sind viele Emails überflüssig.  Wer kennt das nicht, dass man noch mit irgendeinem selten genutzten Zweit- oder Drittaccount auf irgendwelchen Newslettern angemeldet ist, die man eigentlich gar nicht mehr liest? Oder wer hat sich nicht schon mal über eine an sich unnötige Emailbenachrichtigung einer Community wie Xing oder Facebook geärgert?

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Optimierung von Webservern und Webseiten

Das Web wächst und wächst und wächst…
Mit jeder neuen Mailadresse und jeder neuen Webseite benötigt das Internet immer mehr Energie und Ressourcen. Umso spannender ist es zu wissen wie man einen Webserver respektive eine Webseite optimieren kann. Eine energetische Optimierung einer Webseite ist fast immer auch eine Optimierung der Webseite in Bezug auf Komplexität und Ladezeit. Es lohnt sich also in mehrfacher Hinsicht Webserver/Webseiten optimiert zu betreiben. Heute möchte ich Ihnen dazu vier grundsätzliche Ansätze und Tools vorstellen.
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Marktversagen und Politikversagen

Nicht nur, dass die Umwelt leidet, nein scheinbar ist unsere Welt noch viel kaputter bereits. Je länger ich in der IT bin und in je mehr Unternehmen ich Einblick erhalte desto bewusster wird mir, wie tief die Probleme in unserer Gesellschaft und bei den Unternehmern sitzen.

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